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Gesunde Pferdehufe - ein stabiles Fundament für ein bewegtes Leben

Die Hufe des Pferdes erfüllen viele wichtige Aufgaben. Sie tragen das gesamte Körpergewicht, entlasten Sehen und Gelenke und gewährleisten einen sicheren Halt. Besonders da Pferde zu den Lauftieren gehören, spielt die regelmäßige Pflege der Hufe eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Leistungsbereitschaft. Die regelmäßige Kontrolle und Pflege der Hufe trägt maßgeblich zur Hufgesundheit bei.

Aufbau des Pferdehufes

Der Aufbau des Pferdehufes ist sehr komplex und von außen kaum zu erkennen. Er wird im vorderen Bereich außen vom Wandhorn ummantelt. Dieses bildet den Tragrand und ermöglicht dem Pferd einen festen Stand. Hinter dem Wandhorn liegt die empfindliche Huflederhaut, die den gesamten Hornschuh mit dem Hufbein verbindet. Sie enthält viele Blutgefäße und Nerven, was sie zu einem stoffwechselaktiven Organ macht.

Die Huflederhaut leitet Giftstoffe und Stoffwechselabbauprodukte aus dem Körper. Des Weiteren produziert sie unter anderem neues Wand- und Sohlenhorn, sowie das weiche Horn der weißen Linie, welches die Huflederhaut wie Kitt mit dem Wandhorn verbindet. Pro Monat werden ca. 6-8 mm neues Horn gebildet.

Der Hufmechanismus

Der hintere Bereich des Hufes setzt sich aus den seitlichen Trachten und den Ballen zusammen, in dessen Mitte der weiche Strahl liegt. Diese Einheit ist elastisch und erfüllt die Funktion eines Stoßdämpfers, wenn das Pferd auftritt. Bei Belastung des Hufes werden die Ballen auseinander gedrückt, die Trachten gespreizt, das Kronbein bewegt sich nach hinten-unten und der Strahl berührt leicht den Boden. Dadurch wird die Belastung auf Sehnen und Gelenke beim Auftreten reduziert. Gleichzeitig erhält das Pferd über die empfindliche Huflederhaut Informationen über die Beschaffenheit des Bodens, wenn der Strahl und die Hufsohle diesen berühren.

Durch die mechanische Verformung der Hufkapsel wird Blut durch das komplexe Venengeflecht der Huflederhaut “gepumpt“. Daher werden die Hufe umgangssprachlich auch als die 4 zusätzlichen Herzen des Pferdes bezeichnet.

Der gesamte Vorgang wird als „Hufmechanismus“ bezeichnet.

Eine leider recht häufig auftretende Hufkrankheit ist die Strahlfäule. Diese beginnt in der mittleren Starhlfäule, kann aber ohne rechtzeitige Behandlung den gesamten Huf in Mitleidenschaft ziehen. Daher ist eine regelmäßige Hufkontrolle und Pflege unerlässlicht.

Die Pflege des Pferdehufes

Hufpflege durch den Hufschmied

Gesunde Pferdehufe - Werkzeug für Hufschmied Die wichtigste Maßnahme für gesunde Pferdehufe ist die regelmäßige Kontrolle durch einen fachkundigen Hufschmied. Etwa alle 6-8 Wochen müssen die Hufe gekürzt und in Form gebracht werden, um Fehlstellungen zu vermeiden. Dies gilt sowohl für beschlagene als auch für barhuf laufende Pferde.

Generell gilt, dass jeder Huf und jedes Pferd seine individuelle Bearbeitung braucht. Nach diesem Grundsatz fällt auch die Entscheidung für oder gegen das Beschlagen. Barhuf ist immer zu empfehlen, jedoch kann, bei Fehlstellungen/Erkrankungen der Hufe oder hohem Leistungsniveau des Pferdes beispielsweise im Springsport, das Beschlagen der Hufe durchaus sinnvoll sein.

Hufpflege durch den Pferdehalter

Neben der Hufpflege durch den Schmied, tragen weitere Maßnahmen zur Gesunderhaltung des Pferdehufes bei. Dazu gehören das tägliche Auskratzen der Hufe und das Entfernen von äußerlichen Verunreinigungen.

Damit die Hufe an heißen Tagen nicht austrocknen, können sie mit Wasser befeuchtet werden. Das Einfetten hingegen macht das Hufhorn nicht elastisch. Ganz im Gegenteil, das Auftragen von Huffett verhindert, dass Feuchtigkeit von außen in den Huf eindringen kann. Die Hufe werden trocken und brüchig. Die regelmäßige Bewässerung der Hufe hingegen spendet dem Hufhorn Feuchtigkeit und hält es geschmeidig.

Auch die Haltungsbedingungen spielen eine Rolle für die Hufgesundheit. Box, Weide und Paddock sollten regelmäßig gereinigt bzw. abgeäppelt werden, um die Belastung durch Kot und Urin zu verringern. Feuchter, matschiger Boden weicht die Hufe auf und macht sie faulig. Zu trockener Boden lässt auch die Hufe austrockenen und brüchig werden. Mangelnde Bewegung führt zu unzureichender Durchblutung der Hufe. Des Weiteren muss auf eine bedarfsgerechte Fütterung geachtet werden.

Merkmale des gesunden Pferdehufes

  • harmonisch geformt
  • gleichmäßige weiße Linie
  • gleichmäßig umlaufende Wandstärke
  • nicht trocken und brüchig
  • nicht feucht und faulig

Erkrankungen des Pferdehufes

Es gibt zahlreiche Erkrankungen des Pferdehufes, die teilweise zu irreparablen Schäden der Hufstruktur führen können. Da der Huf eine entscheidende Rolle für die Gesundheit des Pferdes spielt, ist es besonders wichtig, sie regelmäßig zu kontrollieren und zu pflegen. Dadurch lassen sich viele Huferkrankungen vermeiden.

Liegt der Verdacht auf eine Huferkrankung vor, sollte immer ein Hufschmied zu Rate gezogen werden. Durch eine rechtzeitige Behandlung lassen sich viele Schäden minimieren.

Die folgenden drei Huferkrankungen kommen besonders häufig vor.

Hufrehe

Durch verschiedene Ursachen, wie falsche Fütterung, Stoffwechselstörungen, Vergiftungen, mechanische Schädigungen oder Überlastung, kann sich die Huflederhaut entzünden und das Gewebe anschwellen. In Folge der Entzündung löst sich die Huflederhaut teilweise von der Hornkapsel ab. In schweren Fällen kommt es zur sogenannten Hufbeinrotation, indem das Hufbein nach vorne auf die Spitze kippt. Wenn sich das Hufbein absenkt, kann es sogar zur vollständigen Ablösung von Huflederhaut und Hornkapsel kommen (Hufbeindurchbruch). Fällt der Hornschuh vollständig ab, spricht man vom Ausschuhen.

Pferde die unter Hufrehe leiden laufen nur sehr vorsichtig, langsam und mit kleinen Schritten. Sie stehen mit nach vorne gestreckten Vorderbeinen und versuchen sie dadurch zu entlasten.

Hornspalten

Gesunde Pferdehufe - Hornspalten Bei schlechter Hornqualität entstehen in der Hornwand vertikale Risse, die sowohl oberflächlich, aber auch tief runter bis zur Lederhaut verlaufen können. Eine Huflederhautentzündung kann hier die Folge sein.

Die Risse werden in Kronrand-, Tragrand- und durchgehende Hornspalten unterschieden. Je ne Tiefe müssen sie geklammert, geklebt oder umfangreich therapiert werden. Oberflächliche Risse können teilweise durch eine Querrille am weiteren Aufreißen gehindert werden und wachsen mit der Zeit heraus. Um jedoch die Ursache der Risse zu beseitigen, ist eine umfassende Bearbeitung der Hufe notwendig, um die Kräfteverhältnisse und Hebelwirkungen im Huf wieder zu optimieren, damit der Huf gesund nachwachsen kann.

Hufgeschwür oder Hufabszess

Das Hufhorn bildet eine Barriere, die das Eindringen von Bakterien verhindert. Ist die Hornkapsel gestört (z. B. durch Nageltritt, lose Wand, Hornspalt) dringen Bakterien in den Huf ein und vermehren sich im Bereich zwischen der Huflederhaut und dem Wandhorn. Dies führt zu Entzündungen und Eiterbildung (Abszess). Durch den entstehenden Druck im Huf, hat das Pferd starke Schmerzen und ist im Bereich des Abszesses sehr druckempfindlich. Der Huf ist an dieser Stelle deutlich wärmer. Durch Eröffnung des Abszesses kann der Eiter entweichen und das Pferd läuft oft sofort lahmfrei.

Mythen und Irrtümer über Pferdehufe

  • „Helle Hufe sind weicher als dunkle Hufe.“
    Nein – Dunkle Hufe besitzen mehr Farbpigment im Hufhorn. Diese haben jedoch keinen Einfluss auf die Härte des Horns.
  • „Huffett hält die Hufe feucht und damit geschmeidig.“
    Nein – Das Auftragen von Huffett verhindert, dass Feuchtigkeit von außen in den Huf eindringen kann. Die Hufe werden trocken und brüchig. Die regelmäßige Bewässerung der Hufe hingegen spendet dem Hufhorn Feuchtigkeit und hält es geschmeidig.
  • „Hauptverursacher von fütterungsbedingter Hufrehe ist zu viel Eiweiß.“
    Nein – Ein Überschuss an bestimmten Kohlenhydraten, wie Zucker, Stärke und Fruktan, gilt nach neusten Erkenntnissen als Hauptverursacher von fütterungsbedingter Hufrehe. Die große Menge an Kohlenhydraten, kann im Dünndarm nicht vollständig durch die Bakterien aufgespalten werden. Die teilweise unverdaute Masse gelangt in den Dickdarm. Durch das Überangebot an Kohlenhydraten vermehren sich die Bakterien, die sie verdauen können rasch. Als Abbauprodukt scheiden sie Milchsäure aus, die den pH-Wert im Dickdarm senkt. Die Rohfaser verdauenden Bakterien sterben ab. Durch das Absterben werden Endotoxine frei. Der gesamte Organismus übersäuert und kann die Hufrehe auslösen.
  • „Jedes Pferd kann barhuf laufen.“
    Nein – Bei Fehlstellungen/Erkrankunen der Hufe oder bei einem hohen Leistungsniveau des Pferdes beispielsweise im Springsport, kann das Beschlagen der Hufe durchaus sinnvoll sein.
Themenbereiche: Gesundheit, Pflege, Vorbeugung
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